Vom Porzellan Kistenstand auf dem Schillerplatz zum begehbaren Weihnachtsmarkt Stand auf der Planie

Das war ein langer Weg – und einige Stationen sind sogar in Bildern dokumentiert. Es war ein langer Weg bis zum großen, begehbaren Stand auf der Planie.

Der erste Porzellan Stand am Stuttgarter Weihnachtsmarkt: Kistenstapel und ein kleiner Schirm

Es begann mit einem kleinen Stand, der aus Kisten auf dem Schillerplatz aufgebaut wurde.

Dort stand Katharina Kriener ab 1949. Sie hatte nur einem kleinen, runden Schirm und trotzte dem Winterwetter. Ein Handbesen diente dazu, den Schnee von der Ware zu kehren, wenn es schneite.

Die Ware wurde mit dem Leiterwagen nachgeliefert. Der wurde mitsamt der Ladung in die Straßenbahn aus Cannstatt gehievt und am Schloßplatz wieder rausgeholt. Häufig halfen freundliche Mitfahrer. Manchmal wurden auch die Kinder Heinz und Ingrid nach der Schule zur Nachlieferung „verdonnert“. Immerhin kamen sie so mit der Straßenbahn in die Stadt. Ohne Leiterwagen war das nur zu Fuß möglich – es gab kein Geld für Fahrkarten.

Das Sortiment wurde sofort angenommen. In einer ausgebombten Stadt war es leicht Haushaltwaren zu verkaufen. Ganze Haustände waren zerstört und es fehlte überall am Nötigsten.

Durch die Verbindung über ihren Vater mit den Honoratioren der Porzellanstadt Arzberg konnte sie an Porzellan zum Verkaufen kommen. Das war damals nur durch persönliche Beziehungen zu bekommen.

Abgeholt wurde die Ware mit einem Opel Blitz. Bei einer solchen Fahrt fragte mein Großvater seine Frau: „Ist rechts alles frei?“. Die Antwort: „Da kommt nichts, außer einem Dreirädle.“ – Die Bremsen quietschten wahrscheinlich ziemlich laut!

Das „Dreirädle“ war auch kein Kinderfahrzeug, sondern eine „Ape“ oder ein ähnliches Model von dreirädrigem Lastenfahrzeug.

Der Porzellanstand am Schillerplatz verändert sich: „Der kleine Porzellanstand“ am Schillerplatz

Auf die runden Schirme folgten erst Mal viereckige Schirme – die boten wesentlich mehr Schutz, da sie größer waren. Erst war es einer, dann wurden zwei draus. Um die Kisten wurden Planen drapiert – in dem damals hoch aktuellen Orange.

Dem Marktmeister war dieser Stand dann Mitte der 70iger Jahre ein Dorn im Auge. Er wollte einen festen Holzstand mit Planendach für alle Weihnachtsmarktstände. Meine Oma wollte das nicht – aus Kostengründen. 5 Jahre ging das hin und her – bis der Marktmeister Katharina Kriener vor die Wahl stellte: Holzstand oder kein Platz mehr. Dass meine Mutter Ingrid Ackermann in diesem Jahr schon mit im Geschäft war, gab den Ausschlag. Sie bestellte bei einem Schreiner den „kleinen Stand“, wie er später bei uns hieß. Meiner Großmutter sagte sie nichts – bis der Stand fertig war und bezahlt werden musste. Ein großer Krach folgte. Aber als der Porzellanstand dann zu ersten Mal aufgestellt wurde, war Katharina Kriener versöhnt – und stolz wie Oskar.

Das Auffüllen des Porzellans wurde einfacher: Ein Keller in der Markhalle von Stuttgart machte es möglich. In dem war das Porzellan eingelagert, das dann mit Sackkarren in Kisten hochgefahren wurde. Die Nachlieferungen kamen per LKW direkt aus den Porzellanfabriken Tirschenreuth und Mitterteich. Der Keller diente vor allem auch als Lager für die Namenstassen, die jeden Tag neu aus den Kellerbeständen aufgefüllt wurden.

Bis zum bitteren Ende: Der große Porzellanstand an der Planie

Ingrid Ackermann sah ihre Chance, sich zu vergrößern, als es Gerüchte gab, dass ein Beschicker aus Altersgründen seinen Stand an der Planie aufgab. Sie wurde wegen des freiwerdenden Platzes im Marktamt vorstellig und erhielt den Zuschlag.

Der große Stand war 12 Meter lang und 6 Meter tief – damit konnte ein begehbarer Stand eingerichtet werden. Der bot endlich für das stark gewachsene Porzellansortiment ausreichend Platz.

Dass unsere Kunden in diesen Porzellanstand hineingehen konnten, war natürlich im Winter ein echter Vorteil.

Damals kamen andere Teile des Sortiments dazu: Setzkästen und Porzellan für Puppenstuben. Die verschwanden dann wieder und dafür kamen dann die stimmungsvollen Windlichthäuser aus Porzellan dazu.

Bereits in den späten 90iger Jahren wurde der Platz um 2 Meter verkleinert und der Stand wurde auf angepasst.

Was uns einige Jahr beim Aufbau immer wieder überraschte: Die Einzeichnung blieb bei der ursprünglichen Länge. Deshalb mussten wir jedes Mal vor dem Aufbau über den Markt laufen und einen Zuständigen finden. Die Mannschaft stand derweil frierend in den Startlöchern und es wurde langsam dunkel. Dann wurde die Einzeichnung grollend berichtigt und wir konnten endlich anfangen.

Porzellanstand in Cannstatter Wasen mit Ferdinand Kriener 50iger Jahre

Ferdinand Kriener auf dem Stand am Wasen – ein Bild vom Weihnachtsmarkt aus dieser Zeit existiert leider nicht. 

Porzellanstand Stuttgarter Weihnachtsmarkt Stand am Schillerplatz 70iger Jahre

Erste Entwicklung der Bedachung – der viereckige Schirm ist größer als der kleine runde Schirm. 70iger Jahre – wie deutlich zu sehen.

Porzellanstand Stuttgarter Weihnachtsmarkt Stand am Schillerplatz 70iger Jahre

Der „Kleine Porzellanstand am Schillerplatz“: Festlich geschmückt und immer noch in orange.

Porzellanstand AckermannStuttgarter Weihnachtsmarkt Stand an der Plani

So sah der erste große Porzellanstand auf dem Weihnachtsmarkt Stuttgart auf der Planie aus. Die Rauschgoldengel haben wir damals selbst gebastelt und später noch verschönert. Das orange Planendach wurde dann durch ein dunkelbraunes ersetzt.

Ein Holzdach, wie eigentlich verlangt, wäre zu schwer geworden.

Kindergeschirr – da sind wir Spezialisten am Porzellanstand Ackermann

Angefangen hat es mit Stups und Molly, ein kleiner Hund und eine süße blaue Katze. Sie waren die ersten Kindergeschirr Stars. Herausgebracht hatte sie die Porzellanfirma Mitterteich. Und sie feierten ihre Premiere in den 70iger Jahren auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt. Es gab einen Teller, eine Schale und einen Becher, und die Entscheidung fiel für dem das Hündchen oder das Kätzchen. Und dann wurde es ziemlich schnell ziemlich voll auf dem Stand am Weihnachtsmarkt – die Teddys und andere Tiermotive für Kinder zogen ein und belegten bald fast ein Viertel des Standes

Kindergeschirr aus Porzellan – wie die Vielfalt wuchs

Alles begann mit einem kleinen runden Brennofen, in dem zuerst vor allem Haferl mit nostalgischen Blumenbuketts gebrannt wurden. Solche Haferl gab es da nur noch selten und sie wurden auf den Märkten immer wieder verlangt – denn dort gab es einfach eine tolle Auswahl an Gebrauchsporzellan.

Und wir hatten Glück und eine tolle Gelegenheit, denn wir hatten in Zirndorf den Dekordruckverlag KDV praktisch vor der Haustüre.

Dort waren diese traditionellen Dekore, die stark an Meissner Blumenmalerei erinnern, weiter im Programm. Mit den Mitarbeitern hatten wir, also meine Mutter Ingrid Ackermann und ich, von Anfang an ein gutes Verhältnis.

Von ihnen bekamen wir viele, wertvolle Tipps.  KDV (Abkürzung für Keramik Dekor Verlag) verkaufte seine Porzellandekore weltweit. Deswegen waren sie bei Trends und neuen Schwerpunkten in der Porzellanveredelung immer gut informiert.

Und dort machten wir im Katalog Bekanntschaft mit den „Lustigen Tieren“ und beschlossen unser Kindergeschirr Sortiment unabhängig von den etablierten Herstellern zu vergrößern.

Teddy Porzellan – auch für die Großen ein Hingucker

Wunderschöne Teddydekore waren der Anfang für unser Kinderporzellan. Über 30 Jahre haben wir diese Teddymotive auf Kinderbechern, Frühstückstellern, Müslischalen und sogar Kannen, Milchgießern und Zuckerdosen verkauft – leider gibt es die hübschen Teddybären schon länger nicht mehr.

Es gab einen Teddy für jede Jahreszeit, einen mit Sonnenblumen, einen mit Schnee, eine Frühlingsteddy und eine Herbstteddy mit Äpfeln.

Alle vier Teddymotive waren sehr beliebt. Die Kinder mochten sie gerne und große Teddy Sammlerinnen ließen sich ganze Service anfertigen. Einige brachten uns sogar Bilder ihrer Teddy Sammlung am Stand vorbei. Meist mit dem extra angefertigten Geschirr dazwischen. Wir fanden das toll!

Exotische Tiere – Kindergeschirr der ersten Stunde

Ein Nilpferd mit Herzballon, verliebte Elefanten und Giraffen, ein Zebra mit der Lizenz zum Kleckern waren die nächsten Motive. Diese Motive für das Kindergeschirr waren kindgerecht einfach, aber schön gestaltet. Sie waren so nett, dass wir sie auf den großen Porzellanbechern für Erwachsene fast ebenso häufig verkauften wie auf Kinderbechern. Denn diese Motive mochten alle, egal ob es das freundliche Nilpferd oder die zwei Giraffen waren, die sich tief in die Augen schauten.

Tiere vom Bauernhof – es ist immer sonnig auf dem Kinderporzellan

Die brauweiße Kuh, das wollige Schäfchen, das freche Schweinchen, ein bunter Hund und eine rote Katze waren die ersten der „sunny day animals“ wie sie im internationalen Katalog hießen.

Später kamen die coole Gans und die ziemlich besten Freunde Pferdchen und Pony dazu. Bis heute sind die Tiere vom Bauernhof auf Kindergeschirr im Programm. Sie habe nichts von hier Beliebtheit eingebüßt.

Ganz im Gegenteil! Im Online-Shop sind die Wimmelbilder vom Bauernhof ein Hit. Dort tummeln sich alle diese Tiere und manchmal auch ein kleiner blauer Traktor auf Kindergeschirr.

Wintertiere auf Kindergeschirr: Eisbären und Pinguine

Rodelbärchen, das Eisbärbaby mit Schneeflocken und lustige Pinguine sind besonders im Winterbeliebt – das haben wir gerade wieder bemerkt. Sie sind unsere Bestseller im Online Shop im November.

Egal ob ohne Namen, wie auf dem Weihnachtsmarkt in Stuttgart oder personalisiert, wie auf der Webseite zusätzlich angeboten. Wenn es kalt wird sind Eisbären und Pinguine auf Kinderporzellan ein Hit.

Kindergeschirr mit Autos und Elfen – fast die letzten die dazu kamen

Feuerwehr, Traktor, LKW und Polizei, sowohl die gemalten als auch die realistischen Fahrzeuge, wurden zum Lieblingsgeschirr von kleinen und großen Jungs. Mit der Zeit wurde deutlicher – auch viele Mädels fanden diese Dekore gar nicht schlecht. Besonders beliebt war der grüne Traktor, den kauften die Erwachsenen Traktorfans ebenso gerne wie er auf Kindergeschirr bestellt wurde.

Andersherum hat es noch nicht funktioniert: Die süßen Blumenelfen und die fröhlichen Mädchen sind bis heute für Jungs als Kindergeschirr uninteressant. zumindest haben wir noch kein Set gemacht, das für einen Jungen personalisiert war.

Pferdemädchen Porzellan: Schimmel, Rappe, Brauner, Fuchs

Die Pferdeportäts sind auf Kindergeschirr, auf Frühstückssets, aber auch auf Namenstassen und Bechern ohne Namen super beliebt! Auch hier sind es die Mädchen, die das geschenkt bekommen.

Wegen der besonderen Beziehung von Mädchen zu Pferden macht die Geschenkidee „Frühstücksset mit Pferdebildern“ natürlich Sinn. Und bei den personalisierten Sets wurde noch nie eines mit männlichen Namen bestellt!

4 Gründe warum Kindergeschirr aus Porzellan so besonders ist

Kindergeschirr aus Porzellan hat viele Vorteile:

Es ist

  • schadstofffrei,
  • 100% geschmacksneutral
  • lebensmittelecht
  • spülmaschinen- und mikrowellengeeignet.

Das können Kindergeschirre aus Melamin, Bambus oder Plastik nicht von sich behaupten!

Mehr dazu finden sie auf unserer Seite Lustiges Kindergeschirr.

Online gibt es Porzellan im Hinterhof und das ganze Kindergeschirr weiterhin

All das Kinderporzellan gibt es auch weiterhin online zu bestellen – und im Shop können wir das auch mit Personalisierung anbieten!

Der  Porzellanstand Ackermann (Porzellan im Hinterhof) auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt

Porzellanstand Stuttgarter Weihnachtsmarkt Stand am Schillerplatz 90iger Jahre

Der Dachschmuck nach den Rauschgoldengeln. Wieder selbst ausgesägt und bemalt. Von der Verzierung auf Porzellanweihnachtstellern der Firma Schumann Arzberg inspiriert.

Porzellanstand Ackermann auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt Windlichter

Die romatischen Windlichthäuser waren  sehr beliebt. Ganze Städte wurden da gekauft – Figuren und Bäume gab es auch dazu.

Porzellanstand Ackermann Stuttgarter Weihnachtsmarkt vom Eingang zum alten Schloss aus

Abendstimmung mit Rentierherde auf dem Stuttgarter Weihnachtsmark. Auch der (nicht sichtbare) Glühweinstand Salawa auf der linken Seite war ein Publikumsmagnet.

Porzellanstand Ackermann auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt Weißes Porzellan in Hülle und Fülle

Der Porzellanstand war zur Seite geöffnet – dort wurde das weiße Serienporzellan päsentiert. 

Porzellanstand Stuttgarter Weihnachtsmarkt Stand am Planie 70iger Jahre

Der Eingang zum Porzellanstand, als wir für kurze Zeit 2  Sorten Namenstassen hatten. Der elegant gelufte Stoff gibt Einblick in die Unterwelt

Porzellanstand Ackermann: Stimmungsvoll geschmückt innen

Porzellanstand Ackermann: Stimmungsvoll geschmückt mit weißen Stoff, Engeln und Sternen.