Jagd- und Wildmotive

24 Wild-und Jagdmotive auf Porzellan



Traditionsreiches Porzellan mit Jagd- und Wildmotiven: Fünf interessante Fakten

Jagd und Porzellanherstellung: Fürstliche Privilegien

Jagdservice haben eine lange Tradition in der Keramik- und Porzellanindustrie.
Die Jagd war über Jahrhunderte ein fürstliches Privileg, es war gefährlich und konnte bei Wilderei unter Umständen zur Todesstrafe führen, wenn dieses missachtet wurde.
Auch die Porzellanherstellung war in Europa am Anfang ein fürstliches Privileg. August der Starke, mit seiner Meißner Manufaktur und seiner Vorliebe auch für große Jagdveranstaltungen, ist da ja weltbekannt.

Politik und Jagd: Prunken mit Jagdservicen an der fürstlichen Tafel

Für die hohen Herrschaften bot es sich an, ein eigenes Service für die Feier von Jagderfolgen zu haben. Das hatte selbstverständlich die Jagd als Thema der Dekore und Bilder. Die Jagden und die nachfolgenden Feste waren oft auch diplomatische Veranstaltungen, bei denen es um viel mehr als nur um die erfolgreiche Jagd ging. Dabei war jedes Fest die Möglichkeit für Fürsten, sich zu präsentieren und mit möglichst aufwendigen Speisefolgen und natürlich auch feinstem Porzellan zu prunken. Mit einem exklusiven Jagdservice stellte der Gastgeber Reichtum, Geschmack und Macht dar.

Der Tafelaufsatz bei Jagdservicen

Ein figürlicher Tafelschmuck, der häufig aus vielen Einzelteilen bestand, gehörte immer zum fürstlichen Jagdservice. Die einzelnen Teile konnten dabei unterschiedlich angeordnet werden, so dass immer wieder andere Szenen dargestellt wurde. Diese Tafelaufsätze sind eigentlich ein Relikt der Vergangenheit. Aber in der Manufaktur Meißen wurde noch 1973 ein wahrhaft feudales, vielteiliges Jagdservice gefertigt. Das barocke Jagdschloss Moritzburg diente dabei als Vorbild für den Tafelaufsatz, der gleichzeitig als Kerzenhalter für fünf Kerzen gestaltet ist. Das aufwendig handbemalte Porzellan wurde mit Tiermotiven und Eichenlaub gestaltet. Ältere Tafelaufsätze zu Jagdservice sind eher Darstellungen ganzer Jagdszenen.

Die Tierdarstellung auf Jagdservicen

Auf den Tellern, Terrinen, Platten und Schüsseln, aber auch den anderen Porzellanteilen wurden jedoch weniger die Jagd selbst als das Jagdwild abgebildet.
Es waren naturnah gestaltete Tierbilder, die das Wild in seiner natürlichen Umgebung darstellten, die hier auf die Service gemalt wurden.
Die Zusammenstellung der Dekore war sicher immer den Wünschen der Auftraggeber geschuldet und das Können der Porzellanmaler war zum Teil absolut bewundernswert.
Auch wilde Tiere von anderen Kontinenten wurden (wenn auch viel seltener) dargestellt, aber zumeist waren es Bilder von Hoch- und Niederwild sowie Federwild aus der heimischen Umgebung, die diese Jagdservice zierten.
Diese Tradition hat sich bis heute erhalten.

Jagdservice – auch heute noch aktuell

Bis jetzt werden Wild- und Jagdmotive in der Porzellanindustrie und in Manufakturen verarbeitet. Ganze Service, aber auch Einzelteile wie Becher oder Teller sind bei JägerInnen auch heute noch gerne gesehen.
Und bis heute noch gibt es exklusive, handgemalte Porzellan-Jagdservice wie zum Beispiel die der Manufaktur Bing und Groendahl aus Dänemark, die für Summen von 12.000 bis 15.000 Euro gehandelt werden.