Dazu fertigen wir auf Anfrage auch gerne Teller und andere Teile an.
Geschenkideen für Menschen die es nostalgisch und ein bisschen hyggelig mögen
Zum Lebensgefühl passendes Porzellan ist heute fast selbstverständlich – früher gab es eher repräsentatives Geschirr. Da wurde mit teuren Servicen gezeigt, dass Geld vorhanden war. Dabei kam häufig mehr darauf an Gäste nicht zu beindrucken als sich in der häuslichen Umgebung wohl zu fühlen. Das hat sich gewandelt, manchmal ist es sogar in Gegenteil umgeschlagen. Doch hier soll es nicht um den Verlust von Lebensstil gehen sondern um die Veränderung von Lebensgefühl.
Heute wird das anders gelebt – und es geht bei vielen Menschen eher in Richtung hygge, als den Rückzug ins beschauliche Private.
In Deutschland war das eher im Biedermeier eine abgemachte Sache – bleib zu Hause und lebe beschaulich, auch wenn die Aufklärung um dich herum tobt.
Was bedeuted Hyyge eigentlich?
Hygge heißt auf Dänisch gemütlich – aber auch mehr. Da geht nicht nur um ein gemütliches Sofa oder die Teestunde mit mit Gebäck, es geht um eine von Herzenswärme geprägte Umgebung in der sich Menschen wohlfühlen können.
Eigentlich ist Hygge ein norwegisches Wort, und es bedeutet früher eher wohlüberlegt. Das Wort wurde in die dänische Sprache übernommen und ist jetzt der Ausdruck eines Lebensgefühls. In unserer schnelllebigen Zeit mit ständig neuen Eindrücken ist die „Hygglichkeit“ ein Gegenpol. Da stehen nicht Karriere oder das ständiges Erleben von Neuem im Vordergrund. Bei hygge geht es viel mehr um die Familie und Freunde, die Freuden des Beisammensein. Wichtig ist auch, dass es hier um das Heim, die Wohnung oder Garten im Sinne der inneren Heimat geht. Diese Umgebung wird geschaffen um sich dort wohlzufühlen, nicht um Eindruck auf andere machen.
Vergissmeinnicht als Porzellandekor
Vergissmeinnicht sind schon seit den Anfängen der bürgerlichen Porzellanmanufakturen ein beliebter Dekor. Zu den bürgerlichen Manufakturen zählen z.B. Arzberg und Rosenthal.
In den Königlichen Manufakturen (z.B. Meißen, KPM, Nymphenburg) waren die kleinen blauen Blüten nicht oft vertreten. Sie mal als Zweig in einem der prächtigen Buketts zu finden oder als Streublümchen, zusammen mit vielen anderen kleinen, bunten Blütendarstellungen. „Streublümchen“ heißen die kleinen bunten Blüten übrigens weil sie als Dekor auf die weißen Porzellan „verstreut“ aufgemalt wurden.
Der Grund war wahrscheinlich, dass sich die älteren königlichen Manufakturen lange an der chinesischen Porzellanmalerei orientierten. Daher waren dort großflächige Verzierungen verbreitet.
Mit Abstand am häufigsten wurden schon immer einzelne Vergissmeinnicht Blüten auf Porzellan dekoriert.
Fun Fact: Die Form 1382 von Arzberg ist bis heute ein Klassiker, entwickelt wurde sie von Hermann Gretsch im Jahr 1931. Es gab sie in weiß und auch mit dem sehr beliebten „Blaublütendekor“. die Form 1382 wird bis heute produziert. Viele Menschen hielten diese blauen Blüten für Vergissmeinnicht. Das ist aber nicht richtig, der Dekor ist eher die Blüten des Kleinen Immergrüns oder einer ähnlichen Blüte nachempfunden.
Seltener als die Streublümchen wurde ganze Vergissmeinnicht Zweige und Vergissmeinnicht Buketts verwendet. Die fanden vor allem auf Durchbruchporzellan ihren Platz.
Lange Zeit hatten wir die schöne Biedermeierserie Friederike auch mit Vergissmeinnicht Streublümchen im Programm. Die Fabrik die das weißen Porzellan hergestellt hatte wurde Anfang 2023 geschlossen. daher gibt es diese Serie nicht mehr.
13 Fakten über das Vergissmeinnicht, die sie vielleicht noch nicht gewusst haben
- Das Vergissmeinnicht wird erst seit 1830 auch als Gartenpflanze gezüchtet. Die Stammform der meisten Garten-Vergissmeinnichts ist das Acker-Vergissmeinnicht.
- Die rosa und das weiße Vergissmeinnicht sind dagegen aus dem Wald Vergissmeinnicht gezüchtet
- Es gibt viele verschiedenen Vergissmeinnichtarten. In Deutschland kommt auch das Sumpf-Vergissmeinnicht häufiger vor.
- Selten, und als gefährdet eingestuft, ist das bunte Vergissmeinnicht. Es hat blaue , weiße und gelbe Blüten in einem Stängel. Die hellen Blüten färben sich im Laufe der Blühzeit blau.
- Das Vergissmeinnicht heißt mit lateinischem Namen „Myosotis“ (Klassifizierung nach Linné). Dieser Name bedeutet Mauseohr. Die Blätter des Vergissmeinnichts sehen aber nicht aus wie Mauseohren. Sie sind länglich und eher schmal. Es ist unklar warum die Pflanze so benannt wurde. Vielleicht hat Linné die Bezeichnung aus dem Volksmund übernommen. Oder sie bezieht sich auf die kleine runden Blütenblätter.
- Das Vergissmeinnicht war nicht immer nur das Vergissmeinnicht, das wir heute kennen. Früher wurde auch der blaublühende „Gamander-Ehrenpreis“ Vergissmeinnicht genannt.
- Ausschlaggebend für den Namen Vergissmeinnicht war die blaue Farbe der Blüten bei beiden Blumen. die blaue Farbe soll den „blauen Blick der Verliebten“ entsprechen.
- Das Vergissmeinnicht wurde meist von Männern an Frauen verschenkt, es sollte die Geliebte an die versprochenen Treue erinnern.
- Die „Blauäugigkeit“ von Verliebten war auch ein Grund für den Namen. Wer verliebt ist der denkt vom Anderen nur das Beste.
- Deshalb ist ein anderer Name für Vergissmeinnicht im Althochdeutschen auch „Auge des oder der Geliebten“ = Fridiles auga
- Das „Blauäugigkeit“ heute Naivität bedeutet, geht auch auf die Verklärung der Menschen während der ersten Phase des Verliebtsein zurück.
- Sowohl der Ehrenpreis als auch das Vergissmeinnicht wurden früher auch „Männertreu“ genannt. Ihre Blüten verwelken schnell, wenn sie abgebrochen oder geschnitten werden werden. Der Name Männertreu bezog sich da auf die Treulosigkeit von Männern, deren Zuneigung schnell verflog, wenn sie ihr Ziel erreicht hatten.
- Heute wird der „Männertreu“ fast nur noch für kleine, blau blühende Lobelien verwendet. Nur im Volksmund wird das Vergissmeinnicht manchmal noch so genannt.