Porzellandekor – was ist das eigentlich?

Wir bemalen unser Porzellan nicht – wir arbeiten mit sogenannten Schiebedekoren.

Dafür gibt es einige Gründe:

  • Keine von uns in der Werkstatt hat eine Ausbildung zur Porzellanmalerin. Diese Ausbildung dauert 3 Jahre und umfasst viele Gebiete, von Zeichenunterricht bis Chemie.
  • Handbemaltes Porzellan wäre um ein Vielfaches teuerer als die Sets, die wir anbieten.
  • Das Bemalen eines Kindergeschirrs dauert wesentlich länger als das Verzieren des Porzellans mit fertigen Dekoren. Eine so schnelle Lieferzeit, wie sie bei uns normal ist, wäre gar nicht möglich.
  • Unsere Motive sind stilistisch völlig unterschiedlich. Diese Bandbreite könnten wir bei der Porzellanmalerei gar nicht anbieten: Nämlich Kindergeschirr mit Motiven von fotorealistisch bis grafisch reduziert, gezeichnet oder gemalt. Dafür wären mehrere Porzellanmaler nötig.

Wie Porzellandekore bei uns verarbeitet werden

Das Dekorieren von Porzellan mit diesen Bildern mag einfach klingen, hat aber viele Tücken. Denn es gibt verschiedene Porzellandekore. Um sie optimal verarbeiten zu können, braucht es viel Erfahrung. Denn die Verarbeitung dieser „Schiebebilder“ verlangt viel Zeit, Vorsicht und Fingerspitzengefühl.

Verarbeitung von Porzellandekoren: Temperatur

  • Es gibt Dekore von unterschiedlicher Dicke. Je nach Anzahl der Druckfarben sind Farbschichten, aus denen die Motive bestehen, dicker oder dünner.
  • Die Porzellandekore können deshalb stabil und reißfest sein, aber auch extrem empfindlich.
  • Sie reagieren häufig ganz unterschiedlich auf Temperaturen: Einige Porzellandekore schrumpfen im heißem Wasser sofort zusammen – die kleinen Klümpchen sind dann leider nur noch Abfall.
  • Das Gegenteil: Andere Motive werfen unschöne Falten und reißen, wenn die Drucke nicht in relativ heißem Wasser vom Transferpapier abgelöst wurden.
  • Für mache Dekore und bei gerundeten Formen muss das Porzellan vorher angewärmt werden. Am besten eignet sich dafür warmes Wasser. Das wird in den Becher oder die Kanne gefüllt, die die Wärme des Wassers speichert.

Verarbeitung von Porzellandekoren: Platzierung

  • Die Bilder müssen auf den Porzellanteilen am besten gleich an der richtigen Stelle platziert werden.
  • Ein Verrutschen der Motive ist nur ganz kurz möglich. Die Dekore können nur verrutscht werden solange ein Wasserfilm zwischen dem Schiebebild und dem Porzellan vorhanden ist.
  • Bei trockenem Untergrund knittern oder reißen die Drucke schon beim kleinsten Versuch einer Korrektur.
  • Besonders ärgerlich ist, dass diese Knitter oft erst einmal gar nicht sichtbar sind. Nach dem Brennen sind sie aber dann leider gut zu sehen und das Porzellanteil ist dann Ausschussware.

Verarbeitung von Porzellandekoren: Rakel und Tücher

  • Der Wasserfilm, der für das Platzieren so wichtig ist, muss aber am Ende rückstandslos verschwunden sein.
  • Das gleiche gilt für Luftblasen, die sich zwischen Dekor und Porzellan bilden. Auch die Luft muss unter dem Bild herausgedrückt werden.
  • Denn: Jede noch so kleine Menge an Wasser oder Luft die unter dem Dekor verbleibt, führt zu Fehlbränden. Weil sich sowohl die Luft als auch das Wasser schneller erwärmen als das Porzellan, bilden sie Blasen im Dekor, die dann platzen und unschöne Löcher im Dekor verursachen.
  • Damit das nicht passiert, werden die Drucke mit Rakeln oder Tüchern bearbeitet.
  • Die Rakel sind flache Gummischieber, mit denen der Dekor auf das Porzellan gepresst wird. Dabei werden das Wasser und die Luft seitlich unter den Dekoren herausgedrückt.

Die Dekore reagieren darauf sehr unterschiedlich

  • Manche Motive mögen keine harte Rakel. Werden sie trotzdem zu fest gedrückt, sehen sie fertig gebrannt aus wie eine Ziehharmonika.
  • Diese Motive werden am besten mit feinen Baumwolltüchern bearbeiten. Wir verwenden dazu Stofftaschentücher, die sind fein und saugfähig, also bestens geeignet.
  • Andere Schiebebilder müssen sehr fest angedrückt werden. Besonders bei Motiven mit vielen Druckschichten bleibt sonst sicher Feuchtigkeit unter dem Dekor zurück – mit den oben beschriebenen Folgen.
  • Es gibt auch Dekore, die nur in einer Richtung bearbeitet werden wollen.
  • Anderen Motiven macht es nichts aus, wenn mit der Rakel nach allen Seiten gearbeitet wird. Da lassen sich Wasser und Luftblasen am besten gleichmäßig nach allen Seiten wegdrücken.

Porzellan zu dekorieren ist also kein Zauberwerk, erfordert aber viel Erfahrung, Geschick und Geduld.

Porzellandekore Namen für unsere Tassen und Sets, umgesetzt als Siebdruck
Buchstaben und Widmungen, unsere Siebdrucke für Namenstassen und Kindergeschirr
Porzellandekore Namen für unsere Tassen und Sets, umgesetzt als Siebdruck
Porzellandekore Namen für unsere Tassen und Sets, umgesetzt als Siebdruck